Was ist Diskriminierung?
Diskriminierung liegt vor, wenn du aufgrund bestimmter Merkmale – wie Herkunft, Geschlecht, Religion, Alter, sexueller Identität oder einer Behinderung – ungerecht behandelt oder benachteiligt wirst. Dies kann sich im Alltag in vielen Bereichen äußern, z.B. bei der Wohnungssuche, am Arbeitsplatz, beim Zugang zu Bildung oder in deiner Freizeit. Es ist wichtig zu verstehen, dass Diskriminierung deine Würde und deine Rechte verletzt und deine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einschränkt. Diskriminierung ist in Deutschland gesetzlich verboten! Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt dich ausdrücklich vor Benachteiligung.
Welche Formen von Diskriminierung gibt es?
Diskriminierung kann viele Gesichter haben und sich auf unterschiedliche Weise im Alltag zeigen. Oft ist sie nicht sofort erkennbar, kann aber tiefgreifende Auswirkungen auf die Betroffenen haben. Als Antidiskriminierungsbüro Mannheim möchten wir dir einen Überblick über die häufigsten Formen von Diskriminierung geben, damit du diese erkennen und dich dagegen wehren kannst.
Rassismus / Ethnische Herkunft
Benachteiligungen aufgrund von Sprache, Dialekt, Hautfarbe, nationalem Ursprung, Abstammung oder rassistischen Zuschreibungen.
Geschlecht
Diskriminierung aufgrund des biologischen Geschlechts (männlich, weiblich), aber auch von intersexuellen und transgeschlechtlichen Menschen. Dazu gehört auch Diskriminierung aufgrund von Schwangerschaft oder Mutterschaft.
Sexuelle Identität
Diskriminierung von homo-, bi-, trans- und intersexuellen Menschen.
Religion oder Weltanschauung
Benachteiligung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Religion oder Weltanschauungsgemeinschaft oder auch der Nicht-Zugehörigkeit.
Behinderung / Chronische Erkrankung
Diskriminierung von Menschen mit körperlichen, geistigen, seelischen oder Sinnesbehinderungen sowie chronischen Krankheiten.
Lebensalter
Benachteiligung aufgrund des Alters, die sowohl junge als auch ältere Menschen betreffen kann (z.B. Vorurteile über mangelnde Erfahrung bei jungen Menschen oder mangelnde Flexibilität bei älteren Menschen).
Was kannst du tun bei Diskriminierung
Wenn du Diskriminierung erlebst, bist du nicht allein und musst das nicht hinnehmen. Werde aktiv! Sprich darüber, such dir professionelle Unterstützung bei Beratungsstellen und dokumentiere, was passiert ist. Jeder Schritt zählt, um dich zu wehren und gemeinsam für mehr Gleichbehandlung einzustehen. Deine Stimme macht einen Unterschied!
Ruhe bewahren!
Diskriminierungen sind verletzend und entwürdigend. Trotzdem: Versuchen Sie, Ruhe zu bewahren und sich nicht provozieren zu lassen!
Sprich Zeug*innen an!
Wenn andere Menschen die Diskriminierung beobachtet haben, sollten Sie diese ansprechen. Fragen Sie sie, ob sie bereit sind, Zeug:innen zu sein. Schreiben Sie die Kontaktdaten (Name, Adresse, Telefonnummer) auf. Die Aussagen von Zeug:innen sind oft die wichtigsten Beweise vor Gericht.
Schreibe alles auf!
Machen Sie so bald wie möglich ein Gedächtnisprotokoll. Darin schreiben Sie alles auf, an das Sie sich erinnern. Wenn andere Personen bei Ihnen waren, bitten Sie diese Personen, auch ein Gedächtnisprotokoll zu schreiben. Damit können Sie sich besser auch an Details erinnern und das Geschehene ohne Widersprüche und Lücken erzählen.
Beweise aufbewahren!
Bewahren Sie alle Beweise gut auf. Briefe, Dokumente, E-Mails, Screenshots vom Computer oder Handy, Einzelverbindungsnachweise von Telefonaten und so weiter. All das kann Ihnen später helfen zu Ihrem Recht zu kommen.
Suche schnell eine Beratungsstelle auf!
Melden Sie sich bei einer Beratungsstelle. Lassen Sie keine Zeit vergehen. Im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz gibt es eine Zwei-Monats-Frist. Wenn diese Frist verstreicht, wird es für Sie viel schwieriger an Ihr Recht zu kommen. Auch wenn Sie nicht vor Gericht gehen wollen, kann Ihnen die Beratungsstelle helfen.
